Im Gespräch mit Asaf Avidan

Nach 10 Jahren auf Tour beschloss Singer-Songwriter Asaf Avidan eine einjährige, kreative Pause einzulegen um sein Leben, seine Karriere sowie seine Kunst Revue passieren zu lassen. Dann begann die Pandemie. Im offenen Gespräch zeigte sich der vielseitige Ausnahmekünstler überraschend verletzlich und philosophierte unter anderem über die Melancholie der Menschheit. Außerdem lässt er uns an seiner Gefühlslage zur Pandemie und der aktuellen Situation in der Ukraine teilhaben.

Asaf, wie fühlt es sich an, nach so langer Zeit endlich wieder auf Tour zu sein?

Grundsätzlich fühlt es sich unglaublich an. Es ist aufregend, fesselnd und herausfordernd. Ich bin sehr damit beschäftigt, mich selbst durch meine Musik zu analysieren und ich habe den Eindruck, dass es einen Teil von mir gibt, der still, untätig und im Winterschlaf gewesen ist. Dieser Teil ist inzwischen erwacht, äußerst hungrig und voller Elan. Die Herausforderung für mich besteht nun darin, diese Energie und diesen Hunger zu nutzen, gleichzeitig aber nicht zu übertreiben, denn was auch immer ich in dieser ruhigen, friedlich-verrückten Zeit der Elastizität gelernt habe – ich möchte es auf die Bühne bringen. Es ist also eine kleine Herausforderung, eine Balance zwischen dieser ungezügelten Energie sowie der Ruhe und Reife, die ich in diesen drei Jahren gelernt habe, zu finden.

Seit deinem letzten Studioalbum ist eine Menge passiert. Wir befinden uns inmitten einer globalen Pandemie. Wie hat sich das Coronavirus auf deinen kreativen Prozess, das Songwriting oder deine Kreativität im Allgemeinen ausgewirkt?

Das Interessante daran ist, dass ich die meisten Songs bereits vor dem Ausbruch der Pandemie geschrieben habe. Das Album behandelte ursprünglich meine Verwirrung. Es ist sozusagen eine Hymne der Machtlosigkeit, der Bedeutungslosigkeit. Dem Gefühl, machtlos zu sein – in einer Welt, die permanent gleichgültiger wird. Es ist seltsam, dass etwas, das ursprünglich meine eigenen inneren Dämonen behandelte, mit der globalen Veränderung, die Corona mit sich brachte, nach und nach zum gesellschaftlichen Thema wurde. Dieses Gefühl der Machtlosigkeit, der Bedeutungslosigkeit, der Zerbrechlichkeit und der Nichtigkeit, hat sich irgendwann auf die Psyche jedes einzelnen Menschen weltweit ausgebreitet. Es ist interessant zu sehen, wie etwas so Persönliches, oder wofür ich es zumindest hielt, im Prinzip der Antrieb des menschlichen Daseins ist. Wie kann man in einem gefühllosen Universum Hoffnung und Sinn finden? In gewisser Weise hat es mich gar nicht berührt, weil ich die Lieder schon vorher geschrieben habe, aber es hat mir hinterher eine ganz andere Sichtweise auf dieselbe Arbeit ermöglicht. Wie habe ich geschrieben, seit die Pandemie ausgebrochen ist? Ehrlich gesagt, überhaupt nicht. Ich habe mein Album fertiggestellt und mich danach auf die Entwicklung der Live-Shows konzentriert, weil ich wirklich bereit war, endlich wieder auf die Bühne zu gehen. Aber dann wurden die Konzerte verschoben und verschoben. Jedes Mal, wenn ein Termin erneut abgesagt wurde, hatte ich bereits im Vorfeld sehr viel gearbeitet, was bedeutet, dass ich die letzten anderthalb Jahre quasi umsonst geschuftet habe. Ich habe meine ganze Kraft in die Entwicklung dieser Auftritte gesteckt und ich bin jetzt sowas von bereit, endlich all diese aufgestaute Energie auf die Bühne zu bringen.

Was verbindet dich mit Italien und warum hast du dich beim Songwriting deines aktuellen Albums „Anagnorisis“ für ein altes Bauernhaus entschieden?

Ich habe keine Verbindung zu Italien. Weißt du, Israel ist ein sehr kleines und eher wasserarmes Land, was bedeutet, dass die Landschaft nie besonders grün wird. Jede:r Israeli:n träumt insgeheim von einem toskanischen Bauernhof, mit grünen Hügeln, Mohnblumen und Bäumen. Weil es im Prinzip das Gegenteil von dem ist, was wir aus den meisten Teilen Israels kennen. Ich hatte diesen Traum schon lange im Hinterkopf und auch im Inneren meines Herzens. Dann kam es dazu, dass ich Menschen traf, die mich einluden, in eine italienische Region zu kommen, die ich zuvor nicht kannte, Le Marche – und ich kann dir sagen, dass ich mich direkt verliebt habe. Israel ist ein Land, in dem die gesamte Argumentation, der Mythos der Ideologie des Landes, aus der Opferrolle heraus entstanden ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg, nach dem Holocaust, leben wir nach dem Motto: nie wieder! Wir wurden zu einem Land der institutionalisierten Angst. Ewig währender Angst. Das gefällt mir zwar nicht, gleichzeitig kann ich es aber nachvollziehen. Ich verstehe, warum es für meine Großeltern, für meine Eltern, für uns, ein bleibendes Trauma ist und warum wir Angst haben. Furcht im Allgemeinen. Aber das ist nicht die Art und Weise, wie ich leben möchte. Als ich sah, wie andere Menschen leben, mit einer Liebe zu ihrem Land, die nicht fanatisch oder ängstlich ist, sondern respektvoll, wollte ich mein Lebensstil ähnlich gestalten. Also kaufte meine Firma dieses alte Bauernhaus, wir bauten es zu einem Musikstudio um – ein Aufnahmestudio, aber auch ein Ort, um Musik zu schreiben – und damit ist ein Traum für mich wahr geworden. Ich habe dort nicht nur mein aktuelles Album aufgenommen, sondern auch einen französischen Soundtrack für Mélanie Laurents Film „Die Tanzenden“ und letztendlich auch für meine Tour geprobt.   

Also wirst du in Zukunft vermutlich öfters mal nach Italien reisen?

Ich weiß nicht, ob es speziell Italien sein wird, weil ich ein Gypsy bin und das vielleicht auf einen anderen Ort übertragen werde. Aber ich weiß, dass es ein Ort wie Italien sein muss. Die Ruhe, das Grün, die Stille, die Abgeschiedenheit von Menschen sowie die Nähe zu Bäumen und Tieren ist etwas, wonach ich immer wieder streben werde.

Dein Song „Lost Horse“ handelt von einem Gefühl, das fälschlicherweise für Liebe gehalten wird. Zu welcher Art von Menschen fühlst du dich gewöhnlich hingezogen?

Den schlimmsten. Nein, im Ernst: Es gibt einen Teil von mir, der sich zu einer gewissen Art der Gebrochenheit hingezogen fühlt, einfach weil ich das Gefühl habe, sie vielleicht heilen zu können. Vielleicht schöpfe ich daraus die Hoffnung, selbst gerettet werden zu können. Aber ganz ehrlich, in letzter Zeit, in der ich älter werde und zu viel Erfahrung mit Schmerz und Gebrochenheit habe – möchte ich einfach nur Menschen, die ihren Scheiß auf die Reihe kriegen. Menschen, die einen festen Stand im Leben haben und nicht mich dafür brauchen, um mit beiden Beinen im Leben stehen zu können. Das ist eine spannende Frage, denn momentan ändert sich das sehr bei mir. Ich führe seit vier Jahren eine äußerst stabile Beziehung mit einer jungen Italienerin. Diese Beziehung ist ganz anders als meine früheren Verhältnisse. Ich versuche mittlerweile ein gesünderer Mensch zu sein. Die allerersten Interviews, die ich gab oder vielleicht auch die ersten Artikel über mich waren noch anders. Ich erinnere mich an eine Reporterin, die einen Artikel über mich damals mit den Worten beendete: Lasst uns alle hoffen, dass dieses traurige Herz niemals heilen wird, damit er weiterhin diese Songs für uns schreiben kann. Und ich dachte: Oh mein Gott – ich hoffe, sie liegt falsch. Weil ich hoffe, dass ich auch dann noch bedeutende Lieder schreiben kann, wenn ich gesünder bin. Das ist etwas, das ich versuche, in meinem Leben zu erreichen. Ich bin davon überzeugt, dass Liebe und die Zerrissenheit der Liebe eine wichtige Rolle in unserem Lebens spielt. Man könnte sich ja fragen, warum man überhaupt eine Beziehung braucht? Warum man sich nicht einfach selbst liebt und damit glücklich sein kann? Dann beginnt man sich zwangsläufig zu fragen, warum eigentlich nichts genug ist? Im Grunde haben wir alle Angst vor der Bedeutungslosigkeit.
Ich denke, dass der Mensch im tiefsten Innern seines Herzens eine gewisse Melancholie mit sich trägt. Weil selbst im Idealfall, selbst wenn du das tollste Leben hattest und du nie irgendeine Scheiße durchmachen musstest – wirst du eines Tages sterben. Deine Kinder werden sterben und deren Kinder werden auch sterben. Der Planet wird irgendwann aufhören zu existieren. Die Sonne wird sterben und das Universum wird sich ins kalte Nichts ausdehnen. Das alles wissen wir und dennoch wagen wir es zu glauben, dass wir unsterblich und wichtig sind – und, dass die Liebe die Antwort auf alles ist. Ich glaube, dass diese Melancholie immer da ist – völlig egal, ob man auf der Straße lebt und keine Freunde hat oder ob man der reichste Mensch der Welt ist. Es spielt keine Rolle. Es gibt ein grundlegendes, universelles, menschliches Bedürfnis, das mit Einsamkeit und Melancholie verbunden ist – und das ist etwas, mit dem ich mich gerne beschäftige. Oder besser gesagt erforschen muss. Denn selbst wenn ich in einer festen Beziehung bin, schreibe ich immer noch Lieder über Verlust, Angst und Hoffnung.

Versetzt du dich dann gefühlsmäßig in die Vergangenheit oder wie kannst du dich emotional auf diesen Gemütszustand einlassen?   

Ein Song wie „Lost Horse“ schöpft viel aus der Vergangenheit. Normalerweise fange ich immer mit etwas ganz Bestimmten an. Ein bestimmtes Mädchen, ein bestimmter Moment, eine bestimmte Beziehung. Beim Schreiben ist es aber meine Aufgabe, nicht zu konkret zu werden. Ich versuche das Songwriting, aus zwei Gründen, etwas abstrakter zu gestalten. Der eine ist, dass ich diese Lieder hoffentlich auch noch in 50 Jahren singen werde. Deshalb müssen die Songs auch dann noch relevant sein, wenn ich sie heute singe. Wenn ich beispielsweise den „Reckoning Song“ spiele, der 2008 entstanden ist, singe ich ihn nicht für das Mädchen, für das ich ihn geschrieben habe. Vielmehr ist er für mich ambivalent genug, dass ich mein heutiges Ich in den traurigen Zustand von 2008 versetzen kann. Der zweite Grund ist fast noch wichtiger: Jede:r sollte sich selbst hineinversetzen können. Wäre der Song zu spezifisch gewesen, wäre er nur eine Geschichte, die man hört. Wenn er aber zu einer abstrakten Darstellung von Verlust und zerbrochener Hoffnung, aber auch dem Willen weiterzumachen wird, dann kannst du deine eigenen Erfahrungen – deine eigenen Träume, deine eigenen Ängste, deine eigene Liebe in deine eigene Interpretation davon einfließen lassen. Meine Songs beginnen also mit einem bestimmten Punkt, werden aber irgendwann zu etwas, das größer ist als dieser ursprüngliche Ausgangspunkt.

Denkst du in dem Moment auf der Bühne unterschwellig trotzdem noch an diese eine Person, für die du ihn damals geschrieben hattest, oder bist du dann voll und ganz im Hier und Jetzt?

Nein, das muss echt sein. Jedes Mal, wenn ich auf die Bühne gehe – ich bin Veganer, also mag ich diese Metapher eigentlich nicht, aber sie trifft es ganz gut – bin ich Angler. Ich werfe die Angel in den See und fange ein bestimmtes Gefühl ein. Ich kann nicht vierzehn Jahre lang denselben Fisch angeln – das wäre völlig sinnlos. Ich will auf der Bühne nicht lügen. Ich will nicht so tun, als hätte ich Gefühle für dieses Mädchen, das mir kaum noch etwas bedeutet. Ich muss jemanden oder etwas finden, für das ich in diesem Moment etwas empfinde und dieses bestimmte Gefühl in den Song einbringen. Wenn du mich also fragst, ob ich an dieses bestimmte Mädchen denke – dann ist die Antwort: Nein. Wenn ich aber daran denke, wie kaputt ich mich damals gefühlt habe und das dann in etwas von heute übertrage, dann: Ja. Denn es ist tatsächlich so, dass ich jeden Abend auf der Bühne sehr viel Schmerz durchmache.    

Mit wem würdest du am liebsten auf Tour gehen, wenn du die Wahl hättest: Bob Dylan oder Radiohead?

Oh mein Gott! Das ist eine großartige Frage. Ich würde gerne Bob Dylan sagen, weil er mir mehr bedeutet. Er und Leonard Cohen waren die größten Vorbilder, die mich damals dazu bewegt haben, Musiker zu werden und warum ich bis heute Musik mache. Allerdings sind Radiohead für mich heute aktueller und sie bedeuten mir viel. Außerdem würden sie auf Tour wahrscheinlich viel mehr Spaß machen als ein schrulliger 80-Jähriger. Ich würde dennoch Dylan sagen, einfach weil er uns nicht ewig erhalten bleibt. Wenn ich also die Wahl hätte, würde ich diese Möglichkeit nutzen. 

Worauf achtest du als erstes, wenn du in den Spiegel schaust?

Oh, mein Gott! Jesus… Ich glaube nicht, dass es eine bestimmte Sache ist. Ich denke, das ist bei mir ein allgemeiner Selbsthass. Im Normalfall mag ich mein Äußeres wirklich überhaupt nicht. Und damit muss ich mich dann zwangsläufig befassen.

Warum denn das?

Ich fühle mich nicht so gut aussehend, wie ich es gerne wäre. Nicht so jung, wie ich es gerne wäre. Generell nicht so, wie ich gerne sein würde. Aber wenn ich mich für eine Sache entscheiden müsste, dann vielleicht für meine Haare, denn sie stehen irgendwie für eine Entscheidung und gleichzeitig für Alter. Also wahrscheinlich meine Haare.

Wer ist dein größter Fan?

Keine Ahnung. Das müsstest du die Fans fragen. Ich meine, es gibt einige Leute, von denen ich weiß, dass sie große Fans von mir sind, wie beispielsweise meine Mutter. Sie ist definitiv ein großer Fan. Aber ich bin kein Verfechter des Wortes Fan. Weil ich finde, dass es ein Gefühl von etwas erzeugt, das ich bei den Menschen, die meine Musik mögen, nicht auslösen möchte. Ich möchte keine Fans im eigentlichen Sinne haben. Weil ich mir wünsche, dass es keine blinde Gefolgschaft gibt. Viel mehr sehe ich es als meine Aufgabe, die Bindung zu ihnen ständig zu erneuern. Ich möchte weiter daran arbeiten müssen, dass die Leute zu meinen Konzerten kommen. Das Wort „Fans“ gefällt mir nicht, weil für mich dann automatisch diese imaginäre Person entsteht, die mir einfach folgt, völlig egal was ich tue. Und das ist nichts, was ich anstrebe.

Was möchtest du in den nächsten 900 Tagen erreichen?

Ich möchte ein Gleichgewicht aus all dem herstellen, worüber wir anfangs gesprochen haben. Eine gesunde Balance, um meine beiden doch sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten am Leben zu halten.

Du hattest eigentlich Konzerte in Moskau, Kiew und Odessa geplant.
Was denkst du über die aktuelle Situation?

Meine Gedanken zur aktuellen Situation sind natürlich, dass es eine Katastrophe ist, nicht nur für die Ukraine und das ukrainische Volk, sondern auch für die Annahme, dass sich die Welt vorwärts bewegt. Dass es diese Art von Entscheidungen immer noch gibt, anstatt auf diplomatische und wirtschaftliche Lösungen zu setzen, die beiden Parteien gerecht werden. Ich denke, es ist sehr schwer, das zu verstehen. Wie du schon sagtest, haben wir vor ein paar Wochen nicht mal den Hauch eines Zweifels daran gehabt, dass wir eine Show in Moskau und Kiew spielen werden. Aber wir sehen jetzt, wie schnell sich die Situation ändern kann. Ich meine, die Menschen kaufen Atomschutzbunker – und das ist nicht das Gleiche wie eine Pandemie, denn die lässt sich kaum verhindern. Dieser Krieg wiederum hätte definitiv vermieden werden können. Bei mir überwiegt aktuell das Gefühl der Hilflosigkeit, mir wird bewusst wie zerbrechlich unser Privileg ist. Auf der anderen Seite sehe ich einen winzigen… weißt du, ich suche immer nach einem Silberstreif, nach Hoffnung. Die NATO wird durch die Situation vielleicht noch stärker. Womöglich hat das einen Grund, nachdem jahrelang alle gesagt haben: Amerika zuerst, Italien zuerst, Deutschland zuerst! Jetzt sind sich immer mehr darüber Menschen einig, dass wir auf einen weltweiten Zusammenhalt angewiesen sind. Es herrscht ein Gefühl des Verständnisses dafür, dass unsere Generation nicht wirklich weiß, was ein wahrer globaler Konflikt ist. Jetzt stehen wir vor dem Anfang eines solchen. Vielleicht werden wir wachsamer sein, wenn es darum geht, uns daran zu halten. Wir müssen in Zukunft hart arbeiten und für die Dinge kämpfen, die wir für selbstverständlich gehalten haben – Frieden, Diplomatie, Freiheiten aller Art, Demokratien. Sowohl Corona als auch die derzeitige Situation in der Ukraine sollten uns also zur Wachsamkeit mahnen, denn wir könnten enorm viel verlieren, wenn wir nicht bald aufwachen.     

Und hast du zum Abschluss noch eine Botschaft an deine Anhänger:innen in Deutschland?

Ich werde ihnen das sagen, was ich meinem Publikum jeden Abend auf der Bühne erzähle. Wer zum Konzert kommt, bekommt die ausführliche Version davon. Ich möchte, dass die Menschen keine Angst davor haben, die ganze Komplexität des Menschseins zu spüren. In letzter Zeit höre ich viel zu oft, dass Musik eine Quelle des Eskapismus ist. Und das halte ich für wahnsinnig falsch. Musik ist das Gegenteil von Realitätsflucht. Es geht viel mehr darum, Würde und Schönheit durch Ästhetik auf unsere eigene Seele zu legen. Oder besser gesagt, den erbärmlichsten, schmutzigsten, dunkelsten Teilen unserer Seele. Indem wir ihnen diese Würde und Schönheit geben, können wir mit ihnen leben und müssen uns nicht davon beherrschen lassen. Fürchte dich nicht vor deinen Gefühlen – das ist meine Devise. Doch das ist, wie so oft, leichter gesagt als getan.  

Asaf, vielen Dank für das offene und inspirierende Gespräch!

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